Unternehmenskultur

Unternehmenskultur für Kulturunternehmen?
Der Bergriff Kulturunternehmen ist noch ungebräuchlich. Bekannter ist der Begriff Kulturinstitution. Allerdings vermittelt der Titel Institution das Gefühl von bürokratischen Gebilden mit öffentlich-rechtlichen Strukturen, die für viele Normalsterbliche so undurchschaubar erscheinen, dass man gar nicht auf die Idee kommt an den Grundstrukturen etwas ändern zu wollen oder zu können. Der Begriff Unternehmen impliziert dagegen, dass alle Projekte und Entwicklungen einer nachprüfbaren Effizienz zu dienen haben, will sagen, auch einem nachprüfbaren wirtschaftlichen Erfolg.
Die knapper werdenden Mittel der öffentlichen Kulturfinanzierung zwingen
die Kulturinstitutionen wie Theater und Orchester dazu einen wachsenden Teil ihres Budgets durch Eigeneinnahmen zu finanzieren.

Was bedeutet in diesem Zusammenhang der Begriff Unternehmenskultur?
Der Begriff Unternehmenskultur umfasst die Summe aller gelebten Werte in einem Unternehmen. Wie verhält sich der Chef gegenüber seine Mitarbeitern? Ist er glaubwürdig? Hat er eine Vorbildfunktion? Wie verhalten sich die Mitarbeiter untereinander? Welches Klima bestimmt die Arbeitsatmosphäre? Herrscht ein kreativer Geist, der Neuem gegenüber aufgeschlossen ist oder versucht jeder seine Arbeitsleistung so teuer wie möglich zu verkaufen, ohne sich mit den Zielen des Kulturbetriebs zu identifizieren?

Der gesamte Kulturbereich steht in den nächsten Jahren vor einer gewaltigen Bewährungsprobe, nämlich vor der Frage, ob die Institutionen in der Lage sind die kulturellen Traditionen unseres Staates so zu bewahren und auch in Zukunft so zu transportieren, dass sie auch für eine zukünftige Generation die Grundlage deren Gemeinwesens bilden. Themen wie demographischer Wandel, eine schrumpfende und älter werdende Gesellschaft, Migration etc. werden neue und kreative Lösungen erforderlich machen.

Damit sind wir beim Thema Kommunikation. Die o.a. Bewährungsprobe für die Kulturinstitutionen erfordert Bewußtsein und Einsatz der Führung wie der Mitarbeiter. Diese in die Veränderungsprozesse zu integrieren, ihr Fach- und Methodenwissen in die Ziele des Kulturunternehmens einzuarbeiten, die eigenen Mitarbeiter zu Botschaftern des Unternehmens zu machen, erfordert Mut, strategisches Denken und einen langen Atem. Zu viele Konflikte in den Institutionen belasten die Arbeitsatmosphäre, streuen Sand in die Getriebe und hemmen den kreativen und qualitativen Output. Es wird sich lohnen andere und bessere Kommunikationsstrukturen zu entwickeln. Im Hinblick auf die zu erwartenden Veränderungen in der Gesellschaft und den daraus resultierenden Veränderungen für die Kulturschaffenden ist die Qualität der Kommunikation der entscheidende Wirtschaftsfaktor.

Hinterlasse einen Kommentar

Zum schreiben eines Kommentars musst Du angemeldet sein.